Park macht Platz
Park macht Platz, by Marliese Mendel
Park macht Platz

Win-Win-Situation

Mittwoch, 20. September 2017
Unerwartete Schönheiten auf lebensfeindlichen Parkplätzen.

Am seelenlosen Riesenparkplatz neben dem Naschmarkt stehen drei pavillionartige Holzmodule, eine Band spielt und Bier wird verkauft. Zwischen brausendem Verkehr, spazierenden Menschen und rasenden FahrradfahrerInnen singt die Tipsy Jazz Combo von goldenen Mondschein, Start-up-Unternehmer präsentieren eine neue App: Urban Sync. Sie soll die analoge und digitale Welt, notorische Stadtverbesser_innen, Grätzelaktivist_innen miteinander verbinden, um grauslige Plätze in Wien in schöne Orte umzugestalten. Zum Abschluss zeigt Daniel Hoesl seinen zweiter Langfilm, die „Kaptialismus-Satire“ WIN-WIN.

Der Film passt zum Konzept des Biennale-Projekts „Park macht Platz“. Seit 1. September steht die temporäre Rauminstallation auf dem Naschmarkt-Parkplatz als Zeichen der Rückeroberung öffentlichen Raums, als Zukunftslabor für jene Zeit wenn bis zu 50 Prozent der Arbeitsplätze durch „Automatisierung“ und „Digitalisierung“ weggefallen sind.

Statt sich gegenseitig bei Wettbewerben auszustechen, schlossen sich mehrere Architekturbüros zusammen und erarbeiteten gemeinsam das Konzept. Die Holzmöbel wurden von Nut & Feder (früher Bockwerk) von geflüchteten Menschen gebaut, und ihnen so der Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt ermöglicht. Ein Monat lang nun in offenen Workshops Siebdruck gezeigt, Filme gezeigt und an langen Tafeln gemeinsam gegessen.

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