Der Grafiker Tom Koch und zwei Fotografen haben flüchtigen Zeitzeugen - verschwindenden Schriftzügen - ein Buch gewidmet. (Foto: Daniel Gerersdorfer)

Sie sind flüchtige Zeitzeugen, ständig von Demontage und Übermalung bedroht: Ghostletters entstehen überall da, wo Schriftzüge von Portalen demontiert werden und ihre Spuren hinterlassen. Viele von ihnen sind noch jahrelang, einige sogar jahrzehntelang im öffentlichen Raum sichtbar. Durch sich rasant verändernde Beschriftungsmethoden werden Ghostletters in ein paar Jahren aber wohl ganz aus dem Stadtbild verschwunden sein.

Der Wiener Grafiker Tom Koch und die Fotografen Daniel Gerersdorfer und Stephan Doleschal haben diesen Abdrücken vergangener urbanen Mikrokosmen nun mit dem Buch Ghostletters Vienna ein Denkmal gesetzt.

Das im Falter Verlag erschienene Buch begibt sich auf die Spurensuche nach den vormals stolzen Schriftzügen, die einst wesentlicher Teil der visuellen Identität Wiens waren, heute aber weitestgehend verloren gegangen sind. Es gibt Einblicke in die Tradition der Wiener Schildermalerei, erzählt die Geschichten hinter den Fassaden und zeigt Wege auf, mit diesem ganz besonderen Erbe der Stadt umzugehen.

Ghostletters Vienna
Falter Verlag
29,90 Euro