Clowns
Clowns, by Marliese Mendel
Anti-Gesichtsverhüllungsgesetz

Herr Glück im Unglück

Sonntag, 1. Oktober 2017
Seit 1. Oktober gilt in Österreich das „Bundesgesetz über das Verbot der Verhüllung des Gesichts in der Öffentlichkeit“ - kurz Anti-Gesichtsverhüllungsgesetz. Der Clown Klaus-Werner Lobo rief über seine Facebookseite „Narrenfrei“ zum 1. Traditionellen Clownspaziergang: Meet & greet mit Verschleierten auf. Rund 130 kamen.

Ab 1. Oktober 2017 ist es nur mehr unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt in der Öffentlichkeit Gesundheitsmasken aufzusetzen, Clown- oder Percherchtenmasken dürfen nur mehr bei traditionellen Feiern angelegt werden, Schals dürfen nur mehr bei großer Kälte vor dem Mund gebunden werden und es ist Frauen verboten Niqab oder Burka zu tragen. Strafe: 150 Euro.

Kaum ist das Anti-Gesichtsverhüllungsgesetz in Kraft getreten, treffen sich rund 130 Verkleidete vor dem Parlament. Sie protestieren gegen das Gesetz, tragen Faschingsmasken, gestrickte Conchita-Bärte, Darth-Vader-Helme oder Fächer mit der Aufschrift: „Mein Gewand ist mein Kaffee“. Einer der Clowns ist „Herr Glück“ und er ist unglücklich, er darf jetzt nur mehr zu Fasching in seinem Clown-Outfit auf die Straßen gehen und sieht dies als Einschränkung seiner persönlichen Freiheit. Lobo hingegen will mit dem „Clownspaziergang“ die „Absurdität“ des Gesetzes aufzeigen und hofft das der Verfassungsgerichtshof das Gesetz kippt.

Eine Gruppe von Clowns ruft zur Polonaise auf und zieht singend und lachend über den Ring. Wohl das letzte mal. Denn das Resultat des Clownspaziergangs ist: 46 Personen wurden abgemahnt, drei angezeigt und eine Frau sagte im ORF-Interview, dass sie von der Polizei angehalten worden sei ihre Maske abzunehmen und erst wieder vor dem Parlament, bei der von der Polizei genehmigten Veranstaltung, aufzusetzen. Sie kam zum Schluss „es ist real, sie ziehen es durch“.

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