Drei Frauen setzen ihr Leben zurück auf Anfang. Sie ziehen sich aus der Welt in eine Wohnung zurück, um bei null wieder zu beginnen. Doch das Neu-Anfangen wird ein wörtlich zu nehmendes Spiel mit dem Feuer. Denn sie sind keine unbeschriebenen Blätter, sondern Seiten eines Stückes,
die der Sturm des Anfangen-Wollens komödiantisch auf die Probe stellt.
Die Welt ist unbewohnbar geworden, trotzdem haben die Geschäfte pausenlos geöffnet, obwohl es nur mehr wenige Menschen gibt, die etwas kaufen können. Es bilden sich Orte des Rückzugs, in welchen versucht wird, das Leben anders zu begreifen als in der Spannung zwischen Konsum und Tod.
In einem solchen Raum, Wohnküche mit Klo am Gang, befinden sich drei Frauen, Diven mit dem Vorsatz, der Welt, die sie verlassen haben, etwas entgegenzusetzen und eine neue Form des
Umgangs zu pflegen, was vorhandene Konflikte umso gefährlicher schwelen lässt. Sie wollen bei null beginnen, entkommen aber ihren Süchten ebenso wenig wie ihren Vergangenheiten, deren gemeinsamer Nenner Erfahrungen mit Anton Tschechows Stück Drei Schwestern ist.
Dieses Projekt, das sie zusammengeführt hat und das sie hinter sich lassen wollen, holt sie aber unwillkürlich wieder ein wie der zugrundeliegende Text davon eingeholt wird. Der Traum vom Aufbruch wird zum Traum vom Rückzug und vom gelungenen Beginn. Es bleibt beim Traum, und die sonderbare Teegesellschaft wird gezwungen, sich mit dem reinen Zeitvergehen und der Tatsache, kein Ziel zu erreichen, zu versöhnen. Der Anfang, der nicht gelingt, wird zum ewigen Brunch und beweist, dass die Komödie, der der Zutritt verweigert wird, durch die Hintertür wieder hereinkommt.
Premiere ist am 7. Dezember 2015 um 20.00 Uhr im Theater in der Drachengasse am Fleischmarkt 22, 1010 Wien. Karten gibt es ab 10.00 Euro. Bestellungen unter drachengasse.at