Museum der Zukunft
Der künstlerische Leiter der Ars Electronica, Gerfried Stocker, schafft es in neun Stunden, gemeinsam mit einer stetig wachsenden Gruppe von ZuhörerInnen alle Locations der Ars Electronica an einem Tag zu besuchen. Er spricht über einige der 946 KünstlerInnen, WissenschafterInnen, AktivistInnen aus 42 Ländern, die 2015 an der Ars Electronica mitwirken. Er präsentiert die interaktive Ausstellung „Raumschiff Erde“, stellt den Künstler Nick Ervinck und seine 3-D-gedruckten menschlichen Organe vor und führt durch die „Knowledge Capital“: eine Protoypenpräsentation, wie urbane Lebensräume im 21. Jahrhundert gestaltet werden können. Im OÖ-Kulturquartier stellt er die prämierten Arbeiten des Prix Ars Electronica 2015 vor.
Post-City
92.000 Menschen besuchen die Post-City. Das ehemalige Post- und Paketverteilerzentrum neben dem Linzer Bahnhof steht seit 2014 leer. Bei der Eröffnung vor gerade einmal 20 Jahren galt es als die modernste Postdrehscheibe Europas. Bis zu 120.000 Pakete wurden täglich mit der Bahn und dem LKW angeliefert und von 1000 ArbeiterInnen im Schichtbetrieb weiter verschickt. Doch seit die Post beschlossen hatte, das Verteilerzentrum nach Allhaming zu verlegen, steht das Gebäude mit einer Nutzfläche von 80.000 Quadratmeter leer. Der perfekte Ort, um zu zeigen, wie eine Stadt im 21. Jahrhundert aussehen könnte - mit selbstfahrenden Auto, selbstgedruckten Ersatzteilen und selbstgezüchteten Lebensmitteln.
Mercedes - Benz F 015 Luxury
Eine zentrale Idee der selbstfahrenden Designstudie Mercedes Benz F 015 Luxury in Motion ist der kontinuierliche Informationsaustausch zwischen Fahrzeug, seinen Passagieren und der Außenwelt. Hierzu dienen im Interieur sechs rundum installierte Displays. Die Passagiere können über Gesten, Eye-Tracking oder Berührung der hochauflösenden Bildschirme intuitiv mit dem vernetzten Fahrzeug interagieren. Dadurch wird der F 015 Luxury in Motion zum digitalen Erlebnisraum und Rückzugsort für Entspannung oder zum Arbeiten.
Mein Esel
Der Architekt Christoph Fraundorfer ist der Gründer des Start-Ups my-esel.com. Er baut Fahrräder mit Holzrahmen, die auf individuelle Bedürfnisse oder spezielle Anforderungen der NutzerInnen angepasst werden. Im Rahmen des Kulturprojekts Connecting Cities 2015 konstruierte er gemeinsam mit dem Interaction Designer Florian Born das "jammernde" Fahrrad: den "Esel-Complain". Am Hinterrad des Fahrradrades ist eine Sprühdose befestigt, die automatisch Straßenunebenheiten und Schlaglöcher markiert. Via der APP "Auto-Complain" werden die besprayten Flächen in eine Online-Datenbank hochgeladen und die Stadt - würde sie die Datenbank nutzen - könnte die Wege reparieren.
Fahrradi
Nach dem großen Erfolg des Ferdinand GT3 RS baute der Künstler Hannes Langeder das Fahrradi Farfalla FFX - ein Muscle Car im wahrsten Sinn des Wortes.
Unter dem Chassis ist kein PS-starker Motor, sondern ein Fahrrad versteckt.
Ein witziges Statement zu den Themen Luxus und Fortbewegung.
Smoothiemaker-Fahrrad
Verena Diermaier hat auf den Gepäcksträger eines Fahrrades einen Smoothie-Maker montiert. Am Hinterrad ist ein kleiner Mechanismus angebracht, der das Schneideblatt des Mixers bei jedem Tritt in die Pedale rotieren lässt. Der Nachbau des Kombi-Fahrrads ist eindeutig gewünscht. Im Internet finden sich mehrere Bauanleitungen, um kostengünstig und energiesparend gesunde Drinks zu produzieren. Praktisches Hipster-Accessoire oder Abgesang auf den Fitness-Wahn?
E-Bike Johammer
Johann Hammerschmid und sein Team haben das Elektro-Motorrad „Johammer“ gebaut, die eierlegende Wollmilchsau der Zweiradbranche: Ein wartungsfreies, leises, voll recyclebares, stylisches Elektro-Motorrad. Fast alle Einzelteile werden in Österreich oder Europa produziert. Nur die Batteriezellen für den leistungsfähigen Akku kommen aus Japan. Diese halten rund 200.000 Kilometer.
Letztes Jahr wurden 15 Stück gebaut – eigentlich als Testfahrzeuge – aber einige Motorradfans haben sie bereits gekauft. 2015 werden 50 Bikes gebaut. Die Hälfte davon ist schon vorbestellt.
Laser-Scanner
Im 8K Deep Space im Ars Electronica Center eröffnen sich seit Ende August unglaubliche Bildwelten. Auf einer Fläche von jeweils 16 mal 9 Metern an Wand und am Boden werden Bilder, Videos und 3D-Applikationen in einer Auflösung von 8K projiziert. Gezeigt werden Zeitraffervideos in Hochauflösung, viruelle Anatomiesäle und 3-D-Dokumentationen über die Kunstschätze der Menschheitsgeschichte: so wird das unterirdische Rom „begehbar“ und vom Verfall oder durch Kriege bedrohte Kulturstätten können – zumindest virtuell – erhalten bleiben.
Raumschiff Erde
Seit den späten 1950er-Jahren kreisen Satelliten im All – allerdings nicht nur zu Spionagezwecken, sondern sie senden auch Fotos zur Erde. Diese stehen im Mittelpunkt der neuen Ausstellung im Ars Electronica Centers. Die Architektur des Raums ist an die Bahnen von Satelliten angelehnt. Frei drehbare Stelen sind um eine rotierende Erdkugel positioniert. Jede Stele hat eine Muli-Touch-Oberfläche und ist einem Kontinent zugeordnet. Die BesucherInnen treten eine Weltreise an und erfahren dabei was das „Paris-Syndrom“ ist – die Enttäuschung wenn Erwartungen nicht der Realität entsprechen, dass Tonga aus 176 Inseln besteht und als einziger Staat Ozeaniens nie von den Europäern kolonialisiert wurde, aber auch über die wissenschaftliche Erforschung von Ernteerträgen, Veränderung von Küstengebieten und Klimawandel anhand von Satellitenbildern.
Internet-Schwarzmarkt "Yami-Ichi"
Der Internet-Schwarzmarkt ist eine Kritik an den großen Internetherrschern Ebay und Amazon. Beim Yami-Ichi-Internet-Schwarzmarkt werden in anarchistisch-fröhlicher Atmosphäre Dienstleistungen wie ein Recyclingservice für schlechte Selfies, Mitgliedschaften im internationalen Netzwerk von Winkekatzen und Waren wie leuchtende Mützen, handgehäkelte Kabelkörbchen oder Plastikbärte angeboten, die, vor der PC-Cam angebracht, jeden User zum Terroristen machen.
Höhenrausch
Bis zum 18. Oktober ist die Ausstellung "Höhenrausch" 2015 am Dach eines ehemaligen Parkhauses noch geöffnet. Der Rundweg führt vom Dach der Passage Linz rund einen Kilometer lang bis hin zum Glockenturm der Ursulinenkirche und auf einen zehn Meter hohen hölzenen Turm klettern. Dazwischen kann man mit einem Ketten-Karussell fahren oder - für wirklich Mutige - auch an einer Dachkante auf Trampolinen springen.