Alexandra Gruber
Rezension

Tausend Wege, wie man keine Glühbirne baut

Dienstag, 22. Juli 2014
Ganz einfach in sechs Schritten so erfolgreich sein wie der geniale Erfinder Thomas Edison? Autor Jens-Uwe Meyer verrät in seinem Buch, wie das gehen soll und warum man dazu kein Genie sein muss.

Warum kann man Fabriken von heute auf morgen in einen anderen Teil der Welt verlegen? fragt Jens-Uwe Meyer seine Leser und verrät auch gleich die Antwort: Denkschablonen anwenden, also Dinge genauso wiederholen, wie man es gelernt hat, kann jeder. Und genau das sei der Unterschied zum Ideenproduzierer.

Sein Buch Das Edison-Prinzip. Der genial einfache Weg zu erfolgreichen Ideen richtet sich vor allem an Berufstätige, die keine Angst haben, neue Wege zu beschreiten und Kreativität in ihren Arbeitsalltag einfließen lassen wollen. Die gute Nachricht: Genie muss man keines sein. Denn: Thomas Edison hat Kreativität als Handwerk definiert.

Sie müssen nur wollen

Telefon
Alexandra Gruber

Der US-Amerikaner Thomas Edison (1847-1931) perfektionierte Erfindungen anderer in seinem Labor und wusste die Endprodukte auch zu verkaufen. Unter anderem ist er verantwortlich für die Verbreitung und Massentauglichkeit von elektrischem Licht, Telefon und Medien für Ton und Bild. Als seine bekannteste Entwicklung gilt die Glühbirne. Er soll aber nie an nur einer Idee, sondern immer zeitgleich an mehreren Dutzend gearbeitet haben. Meyer hat sich genau damit beschäftigt, wie der geniale Erfinder und Geschäftsmann Edison gedacht und gearbeitet hat. Und Meyer zieht daraus den Schluss: Es gibt keinen einzigen Job, in dem Sie nicht kreativ sein können. Sie müssen es nur wollen. Ja, wollen!

Fachwissen sei zwar Voraussetzung, um Neues in einem bestimmten Bereich zu kreieren, befindet der Autor. Doch das alleine reiche nicht aus: Es muss durch kreative Fähigkeiten ergänzt werden: beispielsweise die Fähigkeit, Probleme zu erkennen und aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, unterschiedlichste Wissensgebiete miteinander zu vernetzten, assoziatives Denken und ein gewisses Abstraktionsvermögen... Die dritte und wichtigste Voraussetzung allerdings ist Motivation.

Geistesblitze sind selten

Das Edison-Prinzip
Campus Verlag

Meyer betont, dass es nicht darauf ankomme, Hunderte von Ideen zu produzieren, sondern es gehe darum, diese auch umzusetzen. Dabei sollen sechs Schritte helfen, die sich an der Herangehensweise von Edison orientieren. Denn der Amerikaner war nicht zufällig immer wieder erfolgreich mit seinen Erfindungen und Entwicklungen. Edison erfand nur die Dinge, die von vorneherein Erfolg versprachen.

Denn auch das Edison-Prinzip ist mit harter Arbeit verbunden, die genialen Geistesblitze unter der Dusche sind eher selten. Was den Amerikaner auszeichnete, war vor allem, dass er wegen einem Fehlers nicht aufgab sondern daraus lernte. Das veranschaulicht ein Zitat von Edison: „Wir kennen jetzt tausend Wege, wie man keine Glühbirne baut.“

Das Edison-Prinzip ist per se kein neues Buch. Es wurde bereits 2008 verlegt. Allerdings stecken in der Neuauflage die Erfahrungen jener, die die darin beschriebenen Techniken ausprobiert haben. Und: Jeder Leser erhält zusätzlich eine dazugehörige App für sein Smartphone.

Jens Uwe Meyer: Das Edison-Prinzip. Der genial einfache Weg zu erfolgreichen Ideen. Zweite überarbeitete Auflage. Erschienen im Campus Verlag, Frankfurt am Main. 215 Seiten, € 20.60 (AUT)

www.campus.de

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