Alexandra Gruber
Buchhandlung

Düstere Literatur und Stehlesungen

Sonntag, 21. Juni 2015
Der Besitzer der Buchhandlung „Mord & Musik“ in Wien-Neubau hat sich auf Krimis und phantastische Literatur spezialisiert.
Mord und Musik
Alexandra Gruber
Walter Robotka

Parallel zur Mariahilfer Straße, nur ein paar Schritte entfernt von der großen Einkaufmeile liegt eine winzige Buchhandlung mit dem treffenden Namen „Mord & Musik“. Vor elf Jahren hat Besitzer Walter Robotka beschlossen, sich beruflich den Themen zu widmen, die ihn auch privat begeistern: Literatur und Musik. Oder wie er sich ausdrückt: „Ich habe mich gegen den finanziellen Erfolg und für die Unabhängigkeit entschieden.“ Der 46-jährige lacht.

Auf zwanzig Quadratmetern verkauft er am Nachmittag Krimis, phantastische Literatur und CD’s, am Vormittag widmet er sich seinem Plattenlabel „Klanggalerie“. „Das Label habe ich schon vor über zwanzig Jahren gegründet“, erzählt der Wiener. Hauptsächlich produziere er Ausgefallenes wie Avantgarde und Elektronik.
Der Buchhändler lebt hauptsächlich von Stammkunden, die den Wohnzimmercharakter mögen und auf Beratung Wert legen. „Im Gegensatz zu den großen Buchhandlungen kenne ich mein ganzes Sortiment“. Hauptsächlich führe er Waren, die in Wien nicht so leicht zu bekommen sind.

Keine Angst vor dem Onlineriesen

Der Buchhändler lebt hauptsächlich von Stammkunden, die den Wohnzimmercharakter mögen und auf Beratung Wert legen. „Im Gegensatz zu den großen Buchhandlungen kenne ich mein ganzes Sortiment“. Hauptsächlich führe er Waren, die in Wien nicht so leicht zu bekommen sind.
Über die Buchhandlung seien schon viele Freundschaften entstanden. „Mein Laden ist nichts für Leute, die ins Regal greifen und dann zahlen. Ich bin ein kommunikativer Mensch und berate gerne.“
Alle ein bis zwei Monate veranstaltet Robotka eine Lesung. Tex Rubinowitz, Stefan Slupetzky oder Ernst Molden sind schon mehrmals im „Mord & Musik“ aufgetreten. Allerdings gibt es nur zwei oder drei Stühle, der Rest des Auditoriums muss stehen. „Eine Lesung dauert maximal eine halbe Stunde, und nachher gibt es einen kleinen Umtrunk. Das wird gut angenommen.“
Die Übermacht des Onlineriesen jagt dem Fan von düsterer Literatur keine Angst ein: „Als ich aufgesperrt habe, gab es diese Konkurrenz schon. Aber ich bin überzeugt, dass wir kleinen Buchhändler ohne Amazon viel mehr Geschäft hätten.“

Mord & Musik, Lindengasse 22, 1070 Wien
Öffnungszeiten: Mo,Di,Do,Fr: 14:00–18:30 Uhr, Sa: 11–16:45 Uhr
www.klanggalerie.com

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