Vor dem Eröffnungsfest gab es gleich eine kleine Panne, aber das soll ja angeblich Glück bringen.
„Ein Plattenverkäufer wollte kommen, um seine Platten während dem Fest zu verkaufen, aber er ist leider kurzfristig krank geworden,“ erzählt Georg Demmer. Trotzdem wurde das Event ein Erfolg. An die hundert Leute feierten letzten Donnerstag mit den drei Betreibern des neuen Pop-up Lokals.
Demmer und sein Geschäftspartner Peter Fuchs betreiben schon seit längerem zwei CO SPACE-Büros mit Cafe in Wien-Neubau. Ihre dritte Dependance, der CO SPACE Gumpendorf, ein Pop-up Space in der Gumpendorfer Straße, haben sie gemeinsam mit dem Raumplaner Ilja Prokopez Mitte März eröffnet. Es soll mit zeitlich begrenzten Projekten aus allen Bereichen der Kunst und verschiedenen Events belebt, befüllt, bespielt werden. „In den nächsten Wochen ist das Lokal schon für ein Geburtstagsfest, ein Seminar und eine Ausstellung gebucht,“ sagt Demmer.
Das besondere an der Location ist die flexible Nutzung. Erstens kann das Lokal auch tage- oder wochenweise gemietet werden, zweitens ist der Raum je nach Art der Nutzung adaptierbar. Eine Vernissage braucht eine andere Umgebung als eine Dinnerparty, ein Store oder ein Workshop. Die Sitzbänke verwandeln sich in Regale, die Bühne kann entweder ganz verschwinden oder sie wird zum Tisch, die Wände sind schwarz oder weiß auskleidbar.
„Ich will, dass dieses Grätzl floriert“
Der 30 m2 große Raum wurde bisher von Fuchs, der auch als Schauspieler und Regisseur arbeitet, für Theateraufführungen und Performances genutzt. „Der Raum stand zwischen den Aufführungen immer wieder längere Zeit leer. Ich wollte den Raum für junge Kreative öffnen, die oft nicht sehr viel Geld haben und sich eine langfristige Miete nicht leisten können.“ Sein persönlicher Besucherrekord: Bei einem Event hätten sich einmal zeitgleich rund 100 Menschen in dem kleinen Lokal aufgehalten.
„Kurzfristiges, einmaliges Mieten von Räumen ist ein Konzept, das ich sonst nur aus Amerika kenne,“ sagt Ilja Prokopez, der Manager des neuen Po-pup Lokals. „Dadurch, dass keine Fixkosten entstehen, kann der Nutzer mit dem Raum auch experimentieren und lernen, bevor er sein eigenes Geschäft eröffnet. Wien hat viel mehr kreatives Potential als Hamburg. Es ist günstiger und es gibt viele Geheimtipps.“ Der Hamburger hofft, dass die nähere Umgebung durch die häufige kurzfristige Nutzung des Lokals belebt wird. „In der Neubaugasse cool zu sein, schafft jeder. Ich will aber, dass dieses Grätzl floriert.“
CO SPACE Gumpendorf, Gumpendorferstraße 68, 1060 Wien
www.co-space.net