Es lässt sich vortrefflich darüber streiten, ob es unnützes Wissen überhaupt gibt. Mit dem Buch „Unnützes HamburgWissen“ haben die beiden Autorinnen Katrin Hauck und Tim Kempers eine gute Diskussionsgrundlage für Hamburgkenner_innen vorgelegt. Ein kleines Büchlein voller Fakten, die man noch nie wissen wollte, dafür aber sicher nie wieder vergisst. Sie haben kuriose, lustige und tragische Begebenheiten zusammengetragen, die in kaum einem Reiseführer stehen.
Etwa dass das älteste Behördenamt Hamburgs, das des Schwanenvaters ist. Er ist für die Umsiedlung der Tiere vom Sommer- ins Winterquartier zuständig. Und dass man Schwäne keinesfalls beleidigen sollte, denn es wird strafrechtlich geahndet. Eher zum Schutz der Biertrinker_innen wurde den Hamburger_innen verboten während der Brautage in die Alster oder in die Fleete zu pinkeln und zu scheißen.
Stürz den Becher!
Natürlich kommt kein Hamburgbuch ohne den Piraten Klaus Störtebecker aus. Nachdem er das gesamte Hab und Gut seiner Familie versoffen hatte, verpasste man ihm den Spitznamen „Stürz den Becher!“. Daraus wurde Störtebecker. Der Pirat wurde 1401 gefangen genommen und zum Tode verurteilt. Bei seiner Hinrichtung soll er darum gebeten haben, die Anzahl der Männer zu verschonen, an denen er nach seiner Köpfung noch vorbeilaufen könnte. Der Legende nach, hat er so elf seiner Männer das Leben gerettet. Sein Kopf ist heute im Museum für Hamburgische Geschichte ausgestellt.
Auch über den Erfindergeist der Hamburger_innen berichten die Autorinnen. Polizisten erfanden das Kanupolo und ein Theologe dachte sich, zur Verkürzung der Wartezeit bis Weihnachten, den Adventkranz aus.
Leser_innen erfahren auch wo der unterirdische Umkleideraum für Kaiser Wilhelm II ist, dass es in Hamburg das weltweit einzige Gewürzmuseum gibt, wo sich die Beatles die Pilzköpfe schneiden ließen, warum die Hamburger_innen selbstgemachtes Koks konsumieren und dass in der Aalsuppe ursprünglich gar kein Aal sondern nur Essensreste waren. Und was es mit der Beamtensackgasse und dem Stinkbüdelsgang auf sich hat.
Fazit: Ein vergnügliches Buch, dass in jede Hosentasche passt.