Ira Mollay
Initiative

We Pimp The World!

Montag, 3. Februar 2014
Ira Mollay ist eine leidenschaftliche Weltverbesserin. Tagsüber hilft sie als Unternehmensberaterin Klein- und Mittelbetrieben durch harte Zeiten, abends widmet sie sich ihrem Projekt Mutmacherei. Täglich durchforstet sie das Netz nach Projekten, die die Welt ein bisschen besser machen.

Ira Mollay hatte die schlechten Nachrichten satt und begann im Netz nach good news zu suchen. „Das Bombardement von Katastrophenmeldungen zerrte an mir. Ich fühlte mich verzweifelt und wehrlos. Deshalb veränderte ich meinen Medienkonsum. Ich begann nach guten Dingen in der Welt zu suchen“, sagt sie und beschloss, die Webseiten mit nachhaltigen und innovativen Projekten nicht nur zur bookmarken, sondern ein eigenes Netzprojekt daraus zu machen. „Immer nur über eine neue Idee zu jubeln war mir bald zu wenig,“ sagt sie. Die Idee der Mutmacherei begann zu reifen. Sie wollte der österreichischen Suderei: „In der Welt passiert nichts Gutes“ etwas entgegen setzen.

Mehr als 600 Projekte sind bereits auf der Mut-Map eingetragen. Es sind keine karitativen Organisationen sondern Projektbetreiber, die sich für wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Wandel einsetzen. „Diese Ideen bringen einen Paradigmenwechsel, sie machen Menschen Mut etwas anderes zu tun, als nur ein bisserl weniger Schadstoffe zu produzieren“, sagt sie. Die Themen auf der Mut-Map sind vielfältig: von nachhaltiger Lebensmittelproduktion über alternative Wirtschaftsmodelle bis hin zu Re- und Upcycling.

Ira Mollay, Mutmacherei, Initiative
Ira Mollay
Mut-Mobil

Mitte 2012 räumte sie mit einem weiteren Vorurteil auf. Nämlich, das nur „abgehobene Ökos“ oder exzentrische Privatiers solche Projekte umsetzen würden, und die gäbe es nur im fernen Amerika. Gemeinsam mit Gleichgesinnten entwickelte Mollay das Projekt „We Pimp The World!“. In einem Jahr sollten 52 (großteils) österreichische Initiativen, Projekte und Shops vorgestellt werden, die die Welt ein bisschen besser machen könnten.

Am 21.12. 2012, am Tag des vorhergesagten Weltuntergangs, begann sie für den Fall, dass die Welt nicht untergeht, das Projekt We Pimp The World! als Zeichen für eine neue Zeit umzusetzen. Jede Woche wurde ein Projekt vorgestellt. Von Recyclingprojekten über Doppelsitzer-Fahrräder bis hin zu unrunden Fußbällen fanden Menschen Möglichkeiten, ihre Ideen zu präsentieren, Projekte und Missionen zu definieren und ihre Herausforderungen mit einer stetig wachsenden Leserschaft zu teilen. Die Projektbetreiber konnten auch die Community um Rat fragen. Das half zum Beispiel dem „Experiment Selbstversorgung“. Sie fanden mit Hilfe der Gemeinschaft ein Logo und einen Markennamen für ihre selbst produzierten Tees und Kräutermischungen.

Factbox

E-Book „We Pimp The World! - Jahrbuch“ (mit vielen Links zu den Initiativen) um € 3,99 auf www.mutmacherei.net
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Inzwischen gibt es neben der Mut-Map ein Mut-Mobil und Mut-City-Walks. Bei den Spaziergängen besuchen bis zu 20 Teilnehmer Shops, Ateliers und Gemüsegärten. Sie treffen auf die Projektverantwortlichen, hören von seinen Problemen und erfahren, dass sie auch keine Wunderwuzzis sind,aber trotz der Schwierigkeiten dran bleiben und schließlich erfolgreich sind. Bisherige Stationen waren neben vielen anderen der Gemeinschaftsgarten Krongarten, das Lastfahrradkollektiv Heavy Pedals und die Verkaufsstätte des Metallhasen. Dem einzigen sportlichen Zweisitzer mit guter Straßenlage, Einzelradaufhängung und Schalensitzen mit dem man in jede Parklücke passt. Es ist ein mehrspuriges E-Bike – fast schadstofffrei.

2014 geht die Idee We Pimp The World! noch einen Schritt weiter. Diesmal ist die Community noch mehr einbezogen, sie sollen Projekte empfehlen, die die Welt ein bisschen besser machen.

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