Beim Upcyclen werden aus Cabriodächern Uhrenbänder, aus Gummistiefeln Vasen und aus Waschmittelkartons Ritterburgen. Lisa Schultz und Magdalena Akantisz, Studentinnen der Angewandten, haben auf ihrem Blog weupcycle.com 1097 handgemachte Gebrauchsgegenstände gesammelt. Als Teil ihrer Diplomarbeiten veröffentlichten sie im Blog anfangs ihre eigenen Upcycle-Projekte und versprachen, für jedes zusätzlich eingesandte Projekt den Blog um einen Tag zu verlängern: „Es war eine Art Selbstversuch. Schaffen wir es, in 30 Tagen aus Abfall 30 nützliche Dinge zu produzieren“, sagt Akantisz. Sie schafften es – und noch viel mehr: ihre Leser sandten knapp 1070 Upcycling-Projekte ein und aus den 30 Tagen wurden drei Jahre.
Es scheinen vor allem die einfachen Projekte zu sein, die zum Nachmachen einladen: von Rezepten für Radieschenblattrisotto über eine Anleitung, aus Pistazienschalen winzige Dekovögel zu basteln bis hin zu Wiederverwendung von Getränkekartons als Partyteller, stehen auf dem Blog.
Unikate
„Wir wollten die Menschen auf das Thema Upcycling aufmerksam machen,“ sagt Akantisz. „Upcycling ist eine Art, Müll zu vermeiden, immerhin produziert jeder Österreicher rund 600 Kilogramm Abfälle pro Jahr. Anstatt Tetrapacks, Kaffeekapseln und alte Strümpfe mit hohem Energieeinsatz zu recyclen, kann man daraus Gefrierbeutel, Haarspangen und Halsschmuck machen. Die hohe Qualität der Materialien bleibt dabei erhalten und der Energieeinsatz ist wesentlich geringer als beim herkömmlichen Recycling." Außerdem sind die meisten Upcycle-Dinge Unikate.
Im April hat der Blog seinen dritten Geburtstag gefeiert; Zeit für die beiden, sich anderen Projekten zuzuwenden. Das Know-How, das sich in dieser Zeit angesammelt hat, bleibt aber weiter online: www.weupcycle