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Bild, by Tim Hüning
Theater

Gefährliche Liebschaften

Sonntag, 10. Januar 2016
Es gäbe zwei empörte, einen verwirrten und unzählige begeisterte Zuschauer, schreibt Schauspieler/Regisseur/Ausstatter Alexander Pschill über das Publikum des Stücks "Gefährliche Liebschaften." Jetzt kann man sich wieder selbst eine Meinung über das Theaterstück bilden.

Es ist nachvollziehbar, dass das Verfassen des Textbuches zum Klassiker der Weltliteratur - "Gefährliche Liebschaften" des französischen Schriftstellers Choderlos de Laclos - Alexander Pschill viel Arbeit abverlangte. "[..] wir haben ihn so lange bearbeitet, bis er vor Wut getobt und im höchsten Pathos gefleht hat, tausendmal weglaufen wollte und am Ende Hals über Kopf in uns verliebt war." So beschreiben die SchauspielerInnen die Vorbereitungen zur Theaterfassung, des 1782 erschienen "Skandalbuches." In 175 Briefen wird die Geschichte von zwei Intrigen erzählt. Herrlich verworren und voller Ironie und Bösartigkeiten:

Vicomte de Valmont (dargestellt von Alexander Jagsch) und die Marquise de Merteuil (Aleksandra Corovic) machen sich ein Spiel daraus, andere Menschen emotional zu zerstören. Um der Langeweile zu entgehen und ihre Macht zu steigern, suchen sie nach immer schwierigeren Opfern, welche sie einander zuspielen, mit allen Künsten verführen und dann fallen lassen, wenn jene es am wenigsten erwarten. Ein Spiel der höchsten Dekadenz und Sinnlosigkeit. Ein Vergnügen basierend auf der wildesten Zerstörungswut. Der Vicomte und die Marquise haben jegliche Grenzen des Anstandes und der Moral überschritten. Sie dürfen alles. Sie sind die selbsternannten Könige der Welt. Womit die beiden aber nicht rechnen, ist, dass die Welt irgendwann anfangen muss, sich zu wehren.

Zu sehen in Wiens jüngstem Theater: Bronski & Grünberg in der Porzellangasse 8, 1090 Wien.

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