Craft Beer Guide
Craft Beer Guide, by Holzbaum Verlag
Craft Beer

Craft Beer Guide

Montag, 4. September 2017
Das Team des Holzbaum-Verlages und Freunde habe Biere von 42 österreichischen Craft-Beer-Brauereien getrunken, bewertet und etwas wichtiges gelernt: Bei den Verkostungen darf man ned hudln.

Vor einigen Jahren begann es auch in Österreich, Bierliebhaber_innen brauten ihr eigenes Bier teils in Omas Kochtöpfen und in ungewöhnlichen Braustätten wie in Badezimmern und Kellern. Inzwischen gibt es Menüs mit Bierbegleitung, Craft-Beer-Festivals, Biersommelierausbildungen und eine Vielzahl von handwerklich gebrauten Bieren. Im Holzbaum-Verlag ist jetzt der erste österreichische Craft-Beer-Guide erschienen. Ein Reiseführer zu unterschiedlichen Bierstilen mit manch abenteuerlichen Biernoten, gebraut von talentierten Braumeister_innen aber auch autodidakten Kfz-Mechanikern und Sinologen.

Brauereien

So füllte etwa in Vitris seit 2012 der gelernte Maschinenschlosser Alexander Pichler als Ein-Mann-Betrieb Gewürzbock, Mondscheinbier und Xandtum in seiner selbst gebauten Brauanlage ab. In der nur 52 Quadratmeter kleinen Brauerei „Xaver“ entstehen acht verschiedene Sorten. Eine der wenigen Braumeisterinnen braut das Domrep-Pils, für das Wiener Lokal Hawidere, in Kooperation mit großen Brauereien. Aber auch bereits bestehende Brauereien haben den Craft-Beer-Markt entdeckt, wie die Ottakringer Brauerei und die niederösterreichische Schremser Brauerei. Betriebe wie Gegenbauer, die eigentlich für g'schmackige Essigsorten bekannt sind, brauen inzwischen auch. Etwa das eisteefarbene „Wiener Bier“. Im Stift Engelszell hingegen füllen Mönche in einer der weltweit noch elf bestehenden Trappistenbrauerei neben Bieren auch Liköre ab. Und die älteste Brauerei Österreichs, die 1449 gegründete Brauerei Hofstetten braut heute auch Craft-Biere: das Mühlvieltler Biobier und das G'Froren's Iced IPA.

Einige der Craft-Biere stehen zwar schon in den Regalen von Supermärkten oder können auf Online-Plattformen bestellt werden, aber ein Großteil kann nur direkt „ab Hof“ gekauft oder in Braugaststätten verkostet werden. Im „schrägsten Hotel Österreichs“ in Eggersdorf bei Graz kann nicht nur das in der eigenen „Sonnenbierbrauerei“ gebraute „Anna Plochl Dinkelbier“ und Buchweizenbier verkostet sondern auch in Lärchenholzbadewannen in Biersud gebadet werden.

Affenkönig

Die Herausgeber_innen Johanna Bergmayr und Clemens Ettenauer des Craft-Beer-Guides veröffentlichen eigentlich Bücher mit Cartoons und Karikaturen und auch die Serie „Unnützes Wissen.“ Für die neueste Publikation haben sie jedoch gemeinsam mit Freunden hunderte österreichische Craft-Biere probiert; vom Eisbock über India Pale bis hin zum Sauerbier. Mit unerwarteten Namen wie Garten Eden, Affenkönig, Schwarzer Graf, Dirndlbier, Houserockers Mojo Ale und Sündenbock. Die Tester_innen bewerteten die Biere nach Farbe, Geruch, Schaumbildung, Antrunk, Nachgeschmack sowie nach Gestaltung der Etiketten, Verschlüsse und Flaschen.

Fazit: das kleine Craft-Beer-Büchlein ist ein perfekter Reiseführer für Liebhaber_innen handwerklich gebrauter Biere und kostet nur fünf Euro. Zu bestellen bei Holzbaum.

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