Rotbuch Krimi
Rezension

Immer schön gierig bleiben …

Montag, 13. Januar 2014
Kurt Lhotzky kann alles. Er macht den besten grünen Tee der Stadt, reicht knuspriges Gebäck dazu und kennt fast jedes Buch. Im [Literaturbuffet](http://www.literaturbuffet.com/) lesen Autoren aus ihren Werken und Buchfreunde finden den richtigen Lesestoff. Für dieZeitschrift schreibt er Rezensionen.

Am Anfang steht eine tote Maklerin in Berlin - genauer gesagt: Sie liegt, und zwar post mortem säuberlich geschminkt, auf einem Grab. Der in Berlin-Friedrichshain ansässige Rob Alef führt uns nach seinen ebenso phantasievollen wie spannenden Krimis “Das magische Jahr” und “Kleine Biester” neuerlich durch seine Heimatstadt und seinen Kiez.

Ermordet man wirklich Maklerinnen, um der Gentrifizierung zu entgehen? Und warum suchen in diesem Roman so viele Menschen eine Bleibe? Führt der Recyclingwahn zu einer Art Mülltrennungsfaschismus wie auf der Müsam (= Müllsammelstelle)? Krimi mischt sich bei Alef mit Phantastik, gesellschaftskritischer Satire und einer Prise Science Fiction - und das alles zum Brüllen komisch! Ganz ungetrübt ist das aber Lachen nicht - zu sehr schimmern hinter einigen ironisch überhöhten Stadtbeschreibungen reale Veränderungen durch, denen wir auch hier, in Wien, ausgesetzt sind. Spannung vom Feinsten.

Rob Alef
Immer schön gierig bleiben
Rotbuch Verlag
336 Seiten | 15,50 EUR

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