Der Festivalorganisator Friedl Preisl steuerte vor 18 Jahren den Tisch des Akkordeonspielers Krzysztof Dobrek im Cafe Prückel an und sagte: „Ich mach das erste Akkordeonfestival, wüst spüln?“ Dobrek erwiderte: „Ich habe keinen Band“, darauf Preisl: „Na dann mach eine.“ Also gründete Dobrek das weltmusikalische Quartett „Dobrek Bistro“ und seither spielten sie auf allen Akkordeonfestivals.
Der unbeirrbare Kulturveranstalter, Vorstadtkino-Wiederbeleber und Viel-Festival-Veranstalter Friedl Preisl wird der „Musikermöglicher“ genannt. Er sagt: „Festivals brauchen stetige Erneuerung, stets neue Künstler_innen und deshalb fange ich bei der Auswahl der Musiker_innen für das Akkordeonfestival jedes Jahr wieder bei Null an.“ Wohl auch deshalb hört das neugierige Publikum unerwartete Musik die durchaus ohrwurmt, spannende neue Formationen wie den Akkordeonspieler Otto Lechner mit dem finnischen Mundharmonikaspielern Sväng oder Birgit Denk, die serbische und anatolische Lieder zum Akkordeon von Nikola Zaric und der Violine von Efe Turumtay singt. Der „Paganini des Kontrabass“ Renaud Garcia-Fons tritt mit David Ventiucci (Akkordeon) und Stephan Carraci (Vibraphon und Schlagzeug) auf, um die Geschichte des Jazz neu zu erzählen und der Zithervituose Karl Stirner und der „Jimi Hendrix des chromatischen Akkordeons“ Walther Soyka garantieren musikalische Glückseligkeitsmaximierung.
Walther Soyka
Und, Walther Soyka ist auch der „Posterboy“ des diesjährigen Akkordeonfestivals. Er fand mit 16 Jahren am Dachboden ein Tastenakkordeon, stellte das Cello ins Eck, stolperte über die steirische Harmonika seines Cousins und der sagte: du musst sie reparieren. „Die Reparatur dauerte so lange, bis ich richtig gut spielen konnte“, erzählt Soyka. Anfangs verdiente er sein Geld als Straßenmusikant und mit Auftritten bei Hochzeiten und Tanzfesten, dann trat er 20 Jahre mit den Extremschrammeln auf, machte sich mit 38 Jahren selbstständig und spielt seit elf Jahren auch mit Ernst Molden. 1994 gründete er sein Label nonfoodfactory und hat seither 67 CDs produziert, aber auch eine Kinderoper und Filmmusik komponiert. Beim Akkordeonfestival tritt er in verschiedenen Formationen auf und improvisiert auch mit Molden am 04. März 2018 im Filmcasino zum Stummfilm „Bradleys the Magnificent.“
Tino Klissenbauer
Zum Akkordeon spielen ist Tino Klissenbauer erst mit 25 Jahren gekommen. Sein Vater – eifriger Besucher des Akkordeonfestivals - stand eines Tages vor der Entscheidung eine Reise zu tun oder ein Akkordeon zu kaufen. Er entschied sich für zweiteres und Klissenbauer stellte sich eines Silversters selbst vor die Wahl zu rauchen aufzuhören oder eine Instrument zu erlernen. Auch er entschied sich für zweiteres. Seither ist er tagsüber Graphiker und abends Akkordeonspieler.
Klissenbauer und der Gitarrist Vladimir Blum komponieren und proben sechs Wochen lang die Filmmusik zum Stummfilm von Buster Keatron „The Cameraman.“ Für sie ist die größte Herausforderung dem Film gerecht zu werden und die Schnitte, Szenen- und Stimmungswechsel musikalisch aufzuarbeiten. „Es werden wohl mehr als 35 Nummern werden“, sagt Klissenbauer.
Ganz nach Preisls Motto „Tanzen, Springen, lustig sein“ wird das Festival überraschen, verwundern und auch Neues vertraut klingen lassen.
19. Internationales Akkordeon Festival 2018
24.02.-25.03.2018
KARTENVORVERKAUF ab 04.12.2017:
Tickets direkt vom Veranstalter unter akkordeonfestival.at und im Vorverkauf in allen Filialen der BANK AUSTRIA Vorverkauf (ab 20.01.17) auch im ÖSTERR. VOLKSLIEDWERK, Mo, Fr: 11-14h, Di-Mi: 9-17h, Do: 9-19h,
1010 Wien, Operngasse 6
(01) 512 63 35-0