Viel tut sich in Weißenbach am Attersee nicht, wäre da nicht der See, viel Klimt und freundliche Bootshausbesitzer. Früher war das anders. Kaiser Franz Joseph empfing hier den rumänischen König Carol, Feriengäste feierten am 18. August seinen Geburtstag, Kaiserin Sisi dinierte im Hotel Post mit ihren Freund_innen und Gustav Klimt malte im Forsthaus. Vom Kaiser und der Kaiserin sind nur ein paar Fotos im Hotel Post geblieben, von Gustav Klimt ein Bankerl, von dem aus er das Forsthaus malte und das Gefühl des Müßiggangs während der Sommerfrische.
Die Direktorin des Hotel Post ist eine Checkerin. Nach einem kurzen Telefonat sagt sie: „Natürlich ist es kein Problem die Boards am Campingplatz in Steinbach zu lassen.“ Das aufpumpen der Boards wird von den Strandgästen beobachtet und auch der erste Kaptialköpfler nach nur wenigen Paddelschlägen in das warme und klare Wasser beklatscht.
Fünf Kilometer sind es entlang des Ufers, vorbei an hölzernen Bootshäusern, begleitet vom Sound hunderter Motorräder auf der Straße und Schmetterlingen die über den See gleiten, aufgeschaukelt von Wellen ausgelöst durch Motorboote und Aussichtsschiffe bis nach Steinbach. Sonne und Wasserspritzer auf der Haut. Feines zenmässiges paddeln ohne viel Verkehr über kleine Wellen.
In Steinbach können am Campingplatz die Boards an Bäumen angehängt werden. Im Cafe gibt es außer zur Mittags- und Abendszeit nur aufgewärmtes Convinientfood wie Pizza, dafür aber kalte Getränke. In Steinbach kann man das Grab des Pianist und Komponist Friedrich Gulda besuchen, entlang dem Künstlerthemenweg spazieren und beim Seezugang des Gasthauses Föttinger das Kompinierhäuschen von Gustav Mahler samt kleiner Ausstellung besuchen. Auch beim Bootsstegs des Gasthauses darf man anlegen und kann im Campingcafe eine Kleinigkeit essen oder im nur zwei Minuten entfernten Restaurant.
Unterach
Quer über den See gepaddelt erreicht man Unterach an. An der Außenseite des Stegs des Strandbadbuffet dürfen die Boards angehängt werden. Im Buffet gibt herrlichen Kaffee aus der kleinen Rösterei Mybean (Ebensee), dazu ein lokal produziertes Giovanni-Eis und g‘sunden Eistee von Saftgarten (produziert in Mondsee).
Im Ort ist alles Klimt. Ein Teil des Klimt-Themenweges führt auch durch Unterach. Ausgangspunkt ist Kammer-Schörfling. Auf Stelen werden Anekdoten über den Maler erzählt und durch ein Guckloch kann man auf seine Motive blicken. Und in Unterach steht auch eine Klimt-Büste.
Zurück zum Hotel Post sind es weitere fünf Kilometer, vorbei an Einstiegsstellen für Taucher_innen, Segelbooten und noch mehr Bootshäusern. Hin zum Zimmer mit Aussicht auf den See samt zartrosa Sonnenuntergang und einem gepflegten Craft-Bier aus der Bierschmiede.
In diesem Sinne, seien die Winde und die Strömungen mit Euch.