tabtag
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„Crowdfunding ist ehrlich“

Mittwoch, 4. Juni 2014
Der Webdesigner Volker Lobmayr geht einen für Österreich noch ungewöhnlichen Weg, um sein Projekt zu finanzieren. Er bewirbt sein Produkt „tabtag“ erfolgreich auf der amerikanischen Gründerplattform Kickstarter.
tabtag
Alexandra Gruber
Volker Lobmayr

Kickstarter ist weltweit die größte Internet-Gründerplattform für Kreative. Das amerikanische Unternehmen bietet innovativen Menschen die Möglichkeit, ihre Projekte vorzustellen und via Crowdfundig für die Umsetzung ihrer Idee Geld in Form von Vorbestellungen zu sammeln.

Klingt gut. Ist es auch. Kickstarter hat nur einen Nachteil: Die Registrierung ist nur für Staatsbürger ein paar ausgewählter Länder wie Großbritannien, den USA, Kanada und Australien möglich. Für den Rest, darunter auch Österreich, gilt: Ihr könnt Projekte von anderen unterstützen, aber eure eigenen dürft ihr leider nicht vorstellen.

Der Tiroler Volker Lobmayr hat es trotzdem geschafft, auf Kickstarter für sein Start up tabtag mehr als 5000 Australische Dollars (3421 €) zu sammeln. Allerdings war das nur möglich, weil sein Bruder Bernhard australischer Staatsbürger und Teil des Teams ist. „Mitte Mai haben wir das Projekt online gestellt, und innerhalb von zwei Wochen hatten wir unsere Mindestsumme zusammen,“ erzählt der Webdesigner. Unterstützen kann man die beiden aber noch bis Ende Juni, solange läuft ihre Kickstarter-Kampagne noch.

„Ohne Kickstarter hätte ich diese Leute nie erreicht“

tabtag, innovation des Österreichers Volker Lobmayer
Alexandra Gruber
Auswahl von tabtags

tabtags sind leuchtende und wiederverwendbare Aufkleber für MacBooks, die vom Apple-Symbol beleuchtet werden. Lobmayr hat drei Jahre an der Umsetzung gearbeitet. Der letzte Schritt war die Suche nach einer passenden Lichtquelle. „Da ich selber Apple-User bin, ist mir die Idee gekommen, dass man Macbooks personalisieren könnte.“ tabtag ist wieder ablösbar und daher ein Mehrwegprodukt. „Umweltverträglichkeit war mir sehr wichtig,“ sagt Lobmayer. Ebenso, dass seine Aufkleber in Österreich produziert werden. Vertrieben wird tabtag aber weltweit. Mit der Kickstarter-Kampagne ist der Anfang bereits gemacht. „Ich habe unter anderem Vorbestellungen aus den USA, Japan, Korea, Mexiko, Kanada und Südamerika. Ohne Kickstarter hätte ich diese Leute nie erreicht.“

Die tabtag-Webseite ist auf Englisch verfasst, die Aufkleber werden mit der Post verschickt. Nach der Kickstarter-Kampagne will Lobmayer seinen Online-Shop freischalten. Er hofft auch auf Zusammenarbeit mit Firmen, die an Branding interessiert sind.

Meilenstein

„Die Öffentlichkeit, die mir Kickstarter bietet, hätte ich bei einer österreichischen Crowdfunding-Plattform nie bekommen.“ Die Zusammenarbeit mit einem Business-Angel wäre für den Tiroler ebenfalls keine Alternative gewesen. „Ich wollte nicht, dass mir ein fremder Mensch plötzlich vorschreibt, was ich tun soll. Schließlich habe ich viel Herzblut und Idealismus in mein Start up gesteckt.“ Crowdfundig, so findet der Webdesigner, sei eine sehr ehrliche Form, um etwas Neues auf den Markt zu bringen. „Wenn das Produkt gut ist, funktioniert es, dann bestellen es die Leute auch. Wenn es nicht passt, dann haben auch die Leute kein Interesse. Auch große Unternehmen testen ihre Innovationen auf solchen Plattformen. Wenn etwas angenommen wird, geht es in Serie, ansonsten verschwindet es wieder in der Schublade.“

Die erreichten hundert Prozent, also die 5000 australischen Dollars, sind für Lobmayer ein Meilenstein. „Trotzdem dürfen es auch gerne 300 Prozent sein. Ich hoffe, mich unterstützen noch mehr Leute, ein Start up kann gar nicht bekannt genug sein.“

www.tabtag.com
Kickstarter-Kampagne

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