Etwas mehr als die Hälfte aller Unternehmen in Österreich bestehen laut Statistik Austria aus nur einer Person.1) Aufgrund der steigenden Arbeitslosigkeit kann man annehmen, dass die Anzahl dieser Einpersonenunternehmen (EPU) in Zukunft eher steigen wird.
Gründer suchen meist eine gute und ausführliche Beratung. Das war auch der erste logische Schritt der Mitarbeiter von dieZeitschrift.at. Wir besuchten einen Gratis-Vortrag für Gründer. Etwa vierzig Teilnehmer kamen, die meisten davon zwischen Mitte zwanzig und Ende dreißig.
Probleme, Probleme, Probleme
„Ich möchte selbst Kleider entwerfen, nähen und dann verkaufen", erzählt die junge Frau mit dem schicken Outfit.
„Das ist ein Problem. Entwerfen und verkaufen dürfen Sie ihre Kleider, nähen jedoch nicht. Sie sind keine Schneiderin", sagt der Experte.
„Ich möchte in meinem kleinen Laden verschiedene Waren verkaufen", sagt ihre Sitznachbarin. „Meine Kunden möchte ich darüber hinaus mit Kaffee und selbst gebackenem Kuchen bewirten".
„Das ist ein Problem. Sie dürfen keinen Kuchen für ihre Kunden backen", sagt der Experte. "Sie sind keine Konditorin".
„Ich möchte die Trafik meiner Chefin übernehmen", berichtet die nächste Teilnehmerin.
„Das ist ein Problem", sagt der Experte". Ihr Behinderungsgrad ist nicht hoch genug."
Ob diese vom Amtsschimmel geprügelten Leute trotzdem gegründet haben, werden wir nie erfahren. Vielleicht bekamen sie es auch mit der Angst zu tun. Und sitzen heute ihre Zeit in „Wie bewerbe ich mich richtig"-Kursen ab.
1) Diese Daten wurden bei der Registerzählung 2011 erhoben.