England hat ein Elferschießen gewonnen
Als ich gerade meine ersten Schritte tat – mit zwei für Fußball untauglichen Beinen, wie sich sehr bald herausstellte – scheiterte Italien in der Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft in Schweden an Nordirland. Das war 1958 und ist sechzig Jahre her. Seither war der inzwischen vierfache Weltmeister immer dabei.
Diesmal stolperten die Italiener über Schweden und mussten daheim bleiben.
1950 durfte Deutschland noch nicht FIFA-Mitglied sein und fehlte daher bei der WM in Brasilien. Seither haben 16 Weltmeisterschaften stattgefunden, und die deutsche Mannschaft ist kein einziges Mal in der Vorrunde ausgeschieden, stand acht Mal im Finale und wurde vier Mal Weltmeister.
Diesmal blamierten sich die Deutschen zuerst gegen Mexiko, schließlich gegen Südkorea, wurden Letzte in ihrer Gruppe und schieden als regierender Weltmeister in der Vorrunde aus.
Eine ungewöhnliche WM. Doch jetzt kommt das Allerärgste:
England hat ein Elfmeterschießen gewonnen. England hat ein Elfmeterschießen gewonnen.
England hat ein Elfmeterschießen gewonnen. England hat ein Elfmeterschießen gewonnen.
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Sorry, das musste jetzt sein. Seit ist denken kann, habe ich – aus welchen unerklärlich masochistischen Gründen auch immer – stets zu England gehalten. Ich war gerade einmal neun Jahre alt, da wurde England Weltmeister. Das war 1966, ist also 52 Jahre her. Daher die Wiederholungen. Übrigens gewannen die Engländer damals durch ein Tor gegen Deutschland, das eigentlich gar keines war. Es handelte sich um den berühmten Lattenpendler von Wembley, der noch immer forensisch untersucht wird. Zur Strafe hat das so genannte Mutterland des Fußballs nie wieder irgendwas gewonnen.
Erstens, weil fast immer eine tollpatschige Flasche im Tor stand.
Zweitens, weil die Engländer grundsätzlich unfähig waren, den Ball aus elf Metern Entfernung in einem 7,32 Meter breiten und immerhin 2,44 Meter hohen Goal zu versenken, obwohl nur ein Mann dazwischen stand.
Drittens, weil eine tollpatschige Flasche im Tor stand UND weil sie unfähig waren, den Ball aus elf Metern… usw.
1990 (Semifinale gegen Deutschland), 1998 (Achtelfinale gegen Argentinien), 2006 (Viertelfinale gegen Portugal) – drei Mal im Elferschießen, drei Mal rausgeflogen. In praktisch allen anderen Jahren sorgten die stets hochgelobten Tormänner für das englische K.o. Sogar meinen Sohn habe ich mit dem Zorn über das jeweilige Versagen der Engländer angesteckt.
Ja, die Fußball-WM 2018 in Russland ist eine WM voller Überraschungen. Trotzdem sind vier der acht Viertelfinalisten – Frankreich, Brasilien, Uruguay und England – ehemalige Weltmeister. Und sogar das ist eine Überraschung. Mein Sohn kommentierte das englische Wunder mit: „Das ich das noch erleben darf!“ Was soll denn ich erst sagen?