Karikaturist der Sprache
Erich Götzinger erinnert sich an Brödl:
Er war ein lieber Mensch. Brödl war ein unglaublicher Texter mit viel Gefühl. Er hat mein Leben bereichert. Ich habe viel von ihm aufgesaugt an Inhalten und Philosophie.
Das geniale am Günter war: Was beim Zeichnen ein Karikaturist ist, das war Günter beim Schreiben. Er hat einfach die richtigen Szenen und Charaktere erkannt. Er machte überscharfe Karikaturen. Und keiner der „57 Engel“ war zu viel um auf ihn aufzupassen.
Jäger
Leo Koller erinnert sich an Brödl:
Ich habe ihn kennen gelernt als Besessenen auf der Jagd. Er hat dauernd über seine Arbeit gesprochen und hat eine nach der anderen geraucht. Für mich war er so ein Mensch, den man sofort annehmen kann ohne zu hinterfragen. Weil er erschien als langjähriger Freund. Er hatte eine sehr angenehme, sehr menschliche, weiche, empathische Art gehabt. Es gab nie einen Punkt, an dem ich mir dachte, mit dem kann ich nicht.
Der Träumer
Ronald Putzker erinnert sich an Brödl:
Ich hab seit Günters Tod niemanden mehr gefunden, mit dem ich so gut zusammenarbeiten konnte wie mit ihm. Wir sind spazieren gegangen, haben lange miteinander geredet und viel geblödelt.
Wir waren auf der gleichen Wellenlänge, der einzige Unterschied war, dass der Günter ein Träumer war. Ich hatte immer einen Fuß mehr in der Realität als er. Er hatte überhaupt keinen Überblick über seine Finanzen und er konnte im Alltag schwer Verantwortung übernehmen. Er hat so sehr in seiner Welt gelebt, dass er die Außenwelt manchmal vergaß.
Die Schreibwelt
Peter Hiess erinnert sich an Brödl:
Günter war ein liebenswerter und herzlicher Mensch. Unsere Freundschaft hat auf dem Kreativen beruht, ich konnte mit ihm zusammenarbeiten wie mit keinem anderen bisher. Ich war halt für ihn ein bissl die Schreib-Welt und die Verbindung zu obskuren Fakten und Klängen, außerhalb seiner Ostbahn-Welt.
Ronald Putzker und Peter Hiess hielten beim Begräbnis die Rede.