Der Mann und die Mischmaschine

Wie man einen Mann glücklich macht? Man gibt ihm einen übergroßen Mixer zum Spielen.

Eine leuchtend orange Mischmaschine steht in meinem Garten. Ich habe sie gekauft, weil das billiger war, als für eine Woche ein Gerät auszuborgen. „Wenn wir fertig sind, verkaufst du sie bei Ebay“, sagte mein absoluter Lieblingsmann (kurz: MALM). Ich glaubte ihm. MALM baute mir in den nächsten Tagen im Garten eine Steinmauer. Den Zement rührte er mit der Mischmaschine an. MALM schwitzte und schuftete, doch er schien glücklich.

Als die Mauer fertig war, fragte ich: „Wie hoch soll ich den Preis für die Mischmaschine ansetzen?“ MALM antwortete nicht. „Wir könnten an dieser Stelle Küchenkräuter anpflanzen“, schlug ich vor. Er schwieg mich weiter an und ging in den Garten. Dort rauchte er neben der Mischmaschine eine Zigarette. Mir dämmerte langsam: diese Maschine war gekommen, um zu bleiben.

Das ist sieben Jahre her. Weil ich noch immer mit demselben Mann zusammen bin, steht das Gerät seitdem penetrant orange in meinem Garten. Die Trommel grinst mich höhnisch an, zumindest bilde ich mir das an manchen Tagen ein. „Von wegen Küchenkräuter, “ höre ich sie dann flüstern.

Alexandra Gruber schreibt und fotografiert für dieZeitschrift. Sie wohnt in Wien-Neubau, geht oft ins Cafe Europa und färbt sich seit jeher ihre Haare rot. Manchmal beschleicht sie die bange Ahnung, sie sei ein Bobo.