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Es gibt Menschen, die suchen den Sinn des Lebens, die große Liebe oder den G-Punkt. Ich suche meine Strumpfhose und bemerke erst in der U-Bahn, dass sie hämisch unter meinen Jeans raus hängt. Stets eruiere ich den Aufenthaltsort von verschiedensten Gebrauchsgegenständen. Der Fahrschein taucht erst auf, nachdem mich die Schwarzkappler aus der Bim geschleift haben. Bis ich die Fernbedienung im Altpapier ausmache, ist der Hauptabendfilm schon vorbei. Ich kann die Haube nicht über die Ohren ziehen, weil da so ein komischer Hubel ist. Klar, die eben noch unauffindbaren Handschuhe stecken noch immer in der Innenseite. Und das sind noch die positiven Beispiele, denn das meiste taucht überhaupt nicht mehr auf. Dieses Problem scheint weit verbreitet zu sein, denn verlorene Socken haben sogar einen eigenen Tag. Am 9. Mai wird besonders in den USA den Socken gedacht, die nie wieder ihren Weg aus der Waschmaschine fanden. Theorien sprechen von einem geheimnisvollem Paralleluniversum, in das die Socken abgesaugt werden, oder Aliens, die die Socken entführen, um sie in Energie umzuwandeln.
Das hilft mir alles nicht weiter. Mein Freund schwört darauf, Dinge immer am gleichen Platz abzulegen. Ich schwöre darauf, mir die verschwundenen Gegenstände nachzukaufen. Deshalb habe ich drei Armbanduhren, fünf Scheren, einen unerfreulichen Kontostand und sieben Taschenlampen. Letztere muss man auch noch im Dunklen suchen, Erfolgschancen gegen Null. Weil ich nicht mehr so viel Lebenszeit verschwenden will, verbinde ich das Suchen seit kurzem mit etwas Nützlichem. Zum Beispiel Beckenbodentraining. Ich finde zwar noch immer nichts, aber dafür sinkt meine Chance, im Alter inkontinent zu werden, Tag für Tag.